SENSUAL ELECTRICITY

Die Installation «Sensual Electricity» im Elektrizitätswerk Jona-Rapperswil (EWJR) hinterfragt die Digitalisierung des Menschen, Datenchips, Künstliche Intelligenz und Cyborgs.

Wenn die Digitalisierung in Fleisch und Blut übergeht: Ein kurzer Pieks. Ein kleiner Schmerz. Fertig. Es dauert keine zehn Minuten, dann ist ein reiskorngroßer Datenchip unter der Haut implantiert – und das Leben entscheidend verändert. Ärgerliche Alltagssituationen wie vergessene Schlüssel, liegen gelassene Geldbeutel oder abgelaufene Pässe sind dann Vergangenheit. Der Chip, meist in der Fingerkuppe eingepflanzt, überträgt alle notwendigen Daten und befreit von der Last des Erinnerns. Die Digitalisierung hat den Körper unmittelbar erreicht.
Mithilfe dieser Chips lassen sich nicht mehr nur Bewegungsprofile erstellen, sondern gleich ganze Körperprofile. Das Intime wird überwachbar und rekonstruierbar. Aufregung, Körpertemperatur, Sexualleben, Essgewohnheiten, Schlaf wird messbar. Das kann gut sein für die gesundheitliche Kontrolle und schlecht, wenn es als Druckmittel eingesetzt wird – vom Arbeitgeber, von Versicherungen, Kriminellen oder auch diktatorischen Regimen. Risiken und Chancen liegen eng beieinander.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/der-digitale-mensch-datenchips-im-koerper-horror-oder-hoffnung/19840472.html

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